Verrechnung von MiGeL-Artikeln
Anfang Mai wurden die Institutionen durch Ihre Verbände Curaviva und Senesuisse über die aktuelle Situation bezüglich MiGeL-Verrechnung informiert.
Anfang Mai wurden die Institutionen durch ihre Verbände Curaviva und Senesuisse über die aktuelle Situation bezüglich MiGeL-Verrechnung informiert. Es wurde zwar erreicht, dass künftig (voraussichtlich) Pflegematerialien wieder einheitlich über die Krankenversicherer abgerechnet werden können. Allerdings ist es absehbar, dass die Umsetzungsregeln nicht so ausgestaltet werden, wie es sinnvoll und effizient wäre. Dazu gehört auch insbesondere, dass die Inkraftsetzung auf den 01.07.2021 erfolgen soll, was für die Institutionen infolge der Kurzfristigkeit nicht machbar ist. Weiter wird eine vernünftige Pauschalisierungslösung (Betrag pro Pflegestufe und/oder Bewohnertag) wahrscheinlich nicht zur Anwendung kommen, sondern die Erfassung des Einzelverbrauchs.
Leider ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht entschieden, ob an diesem Starttermin festgehalten wird und wie die Ausprägung der Umsetzung aussehen wird. Nach unseren Informationen ist auf den 10.06.2021 eine weitere Publikation zum Thema zu erwarten.
Aus unserer Wahrnehmung warten die meisten Betriebe im Moment ab, bis die definitiven Entscheide vorliegen, was durchaus nachvollziehbar ist, obwohl der Umsetzungszeitraum dadurch noch kleiner wird.
Von unserer Seite als Software-Anbieter für die Heimbranche gehen wir aufgrund der bis heute vorliegenden Informationen davon aus, dass wir mit unseren bestehenden Modulen für eine MiGeL-Einzelverrechnung gut gerüstet sind – zumal sie bereits in früheren Jahren in bestimmten Kantonen zur Anwendung kam und dadurch Erfahrungen vorliegen.
Namentlich zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang folgende Lobos 3.X-Elemente:
- Mobile Leistungserfassung
Zur Vermeidung von Doppelerfassungen und Fehlerquellen ist eine dezentrale Erfassung der MiGeL-Verbräuche mit mobilen Geräten wie Tablets oder Smartphones ideal (anstelle «Strichli-Papierlisten»). Die Erfassung kann nahtlos in die Fakturierung überführt werden und auch ein Rabattierungsmechanismus (MiGeL-Preisabschlag) kennt unsere Software bereits seit längerer Zeit.
- Elektronische Übernahme des careIndex-Stammes von HCI-Solutions
Der careIndex beinhaltet auch die MiGeL-Produkte und sie können daher elektronisch und ohne manuelle Datenpflege in unser Fakturierungssystem übernommen werden. So sind auch zukünftige Preisänderungen immer à jour. Denkbar ist jedoch auch die manuelle Artikelerfassung (da einmalig, abgesehen von Mutationen).
- MediData-Netz
Die meisten Institutionen fakturieren bereits heute via MediData-Plattform elektronisch an die Versicherer. Daher benötigen diese Betriebe infolge der MiGeL-Einzelverrechnung keine Anpassung am Papier-Rechnungsformular (Andruck MiGeL-Code).
Eine Herausforderung, die noch nicht gelöst wäre, ist die Aufteilung der Verrechnung pro Artikel (Versicherer zahlt unter Einstandspreis, Bewohner den Rest). Aber wir hoffen stark, dass es bei diesem Punkt noch zu einer praktikablen Lösung kommen wird.
Wir beraten und begleiten unsere Kunden im MiGeL-Thema mit den oben genannten Werkzeugen. Aber natürlich ist eine Umsetzung per 01.07.2021 zeitlich für alle Beteiligten kaum vorstellbar. Es ist zu hoffen, dass Versicherer und Restfinanzierer Hand für eine vernünftige Übergangszeit bieten.
Ihr Lobos-Team